Die Klassizistische Antiqua ist die letzte Schriftgruppe, die nach ihrer Zeitepoche benannt wurde. Die Klassizistische Antiqua verdankt ihre Formen den Einflüssen aus Frankreich und Italien. Durch ihre hohen Strichstärkenunterschiede, die senkrechte Schattenachse und die daraus resultierende vertikale Orientierung der Zeichenform strahlen die Schriften Eleganz und statische Ruhe aus.

Die Zeilenführung leidet unter dieser Form, deswegen benötigen diese Schriften einen erhöhten Zeilenabstand, um das Auge zu führen. Die Verwendung von hochweißem Papier empfiehlt sich hier nicht, da die dünnen Linien vor allem bei kleinen Schriftgraden überstrahlt werden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommenden Zeitungsdruck brachen die Serifen oft ab, was später zu robusteren Schriften führte.